Fernsehdokumentation
´52/´43, ZDF/arte, 2021
Die Westküste Norwegens ist reich an maritimer Geschichte und Tradition. Das Nordmeer hat das Leben der Menschen schon immer beherrscht. Und sie haben sich das Meer zunutze gemacht. Von diesem Jahrhundertealten Wissen ist die norwegische Provinz Møre og Romsdal bis heute geprägt.
Die maritime Entdeckungsreise beginnt in Alesund, der größten Stadt der Provinz, mit ihren für Norwegen ungewöhnlichen Jugendstilhäusern. Im alten Hafen der Stadt, auf einer stillgelegten alten Fähre aus den 1930er Jahren, hat Karl Johan Skårbrevik das Boot zu einem Treffpunkt für pensionierte Fischer umgewandelt. Sie waren oft Monate lang weg von Zuhause weg, auf See. Jetzt können sie auf der alten Fähre Parat III noch immer etwas von dem Mannschaftsgeist und der Kameradschaft erleben, auch wenn sie pensioniert sind.
Alesund ist umgeben von vielen kleinen und größeren Inseln entlang der Westküste. Giske und Godoya sind zwei davon. Der Fischer Johan Skjong betreibt dort entlang der Küste das „Spinnerrutenfischen”. Er hat einen großen Fang Kabeljau, den er zu einer kleinen Fischfabrik auf Godoya bringt, der dort direkt verpackt und in der Region verkauft wird. Der Kabeljau hat die Gegend schon vor über 100 Jahren reich gemacht. Von Alesund aus wurde und wird der Kabeljau in die Welt verschickt, um aus ihm unter anderem das portugiesische Nationalgericht Bacalao/Klippfisch zu machen.
Im kleinen Hafen von Godoya geht Arne Tunheim zu seinem alten Wikingerschiff und rudert mit ihm und einigen befreundeten Männern der Insel, auf´s Meer hinau. Er berichtet von den Wikingern und deren Eroberungsreisen und wie wichtig diese Tradition für die Inseln ist.
Im Inland liegt der Geirangerfjord, mit seinen Schluchten und Felsen und weiter südwestlich liegt die Werft Ulstein, in der kleinen Stadt Ulsteinvik. In dieser Werft, die seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz ist und bis vor kurzem von den Geschwistern Gunvor und Tore Ulstein geleitet wurde, ist ein wichtiger Aspekt des maritimen Erbens beheimatet: Ulstein steht für das norwegische Know How im Bau von modernen und emissionfreien Schiffen, die u.a. für Transporte oder Schiffreisen in die Antarktis gebaut werden. Ganz in der Nähe, in dem kleinen Ort Fosnavåg, ist der Sitz eines anderen Schiffsbau-Unternehmens: Der Olympic Subsea und ihrem Chef Stig Remøy. Er entwickelt mit seinem Team hochmoderne Schiffe, die für komplizierte Unterwassereinsätze genutzt werden. Der moderne und hochtechnolgische Schiffsbau ist eine besondere Stärke Norwegens.
Ganz in der Nähe dieser modernen Unternehmen liegt die Vogelinsel Runde, die in der Brutzeit von Anfang April bis Anfang August, tausende Seevögel beheimatet, vor allem Papageientaucher und Basstölpel.
Buch/Regie: | Katja Duregger |
Kamera: | Alessandro Leonardi |
Ton: | Manuela Patti |
Schnitt: | Volker Gehrke |
Mischung: | Jef van Even |
Redaktion: | Petra Boden |
Produktion: | TAG/TRAUM GmbH |