Fernsehdokumentation
´52, SWR/arte; SRF, 2015
Über Billie Holiday — eine der größten Jazz Sängerinnen des letzten Jahrhunderts — existieren unendlich viele Mythen und Legenden. Meist wird sie als tragisches Opfer von Drogen, Alkohol, Männern, ihrer Hautfarbe, der Gesellschaft oder den Umständen ihres Aufwachsens dargestellt. Teilweise hat sie selbst stark zu der Legendenbildung beigetragen, vor allem in ihrer Autobiografie „Lady sings the Blues“, teilweise haben es Menschen aus ihrem direkten Umfeld getan. In den letzten Jahren sind immer mehr Aufzeichnungen und Berichte über sie aufgetaucht. Vieles von Menschen erzählt, die Billie Holiday in ihren verschiedenen Lebensphasen begleitet haben. Diese Aussagen von Vertrauten, Bekannten und Freunden räumen mit vielen der Legenden auf und zeigen eine starke Persönlichkeit, die alles andere als ein bemitleidenswertes Opfer gewesen ist. Billie Holiday war eine willensstarke und sehr vielschichtige Persönlichkeit, die nicht dem klassischen Opfertypus entsprach. Die Dokumentation nimmt – anlässlich ihres 100. Geburtstages am 7. April 2015 — einige zentrale Aussagen der Menschen, die Billie kannten, als Basis, um ein Gefühl für das Wesen von Billie Holiday, ihrer Musik und ihrem Leben entstehen zu lassen. Zu Wort kommen außerdem die Jazzsängerinnen Cassandra Wilson, die ablässlich des 100. Geburtstages ein Billie Holiday-Tribute Album veröffentlicht hat, und Dee Dee Bridgewater, die Billie Holiday in dem Musical „Lady Day“ am Broadway verkörperte. Die Autorin Julia Blackburn, die in ihrem Buch „With Billie“ einige interessante Aussagen von Wegbegleitern zusammengetragen hat und der renommierte Jazz-Journalist, Jazz-Historiker und ehemalige Herausgeber des Jazz-Magazins „Downbeat“, Dan Morgenstern.
“Ihre Stimme war die Stimme lebendiger Intensität der Seele (im wahren Sinn dieses missbrauchten Wortes). Als Mensch war sie süß, sauer, zart, gemein, großzügig, profan, liebenswert und unmöglich.”
Der Schrifsteller Leonard Feather über Billie Holiday
12th Jecheon International Music & Film Festival 2016, Jecheon, Südkorea
SWR Doku Festival 2017, Stuttgart
Buch/Regie: | Katja Duregger |
Kamera: | Wolfgang Lehner, Klaus Sturm |
Ton: | Peterson Tooke, Lenin De Losreyes |
Schnitt und Grafik: | Volker Gehrke |
Sounddesign: | Pablo Paredes |
Recherche: | Andi Ueding, Lena Mrachacz, Konrad Ege, Christian Füllgraf |
Produktionsleitung: | Cornelia Kellers |
Redaktion: | Harald Letfuß, SWR |
Produzent: | Gerd Haag |
Produktion: | TAG/TRAUM GmbH & Co. KG |