Lotte Lenya — Warum bin ich nicht froh?

Fern­seh­do­ku­men­ta­ti­on
´52, ZDF/arte, 2020

Inhalt:

Lot­te Lenya ist eine der wich­tigs­ten Inter­pre­tin­nen des Brech­t/­Weill-Musik­thea­ters. Sie war die Ehe­frau des Kom­po­nis­ten Kurt Weill und floh mit ihm 1935 in die USA. Lie­der wie „Sura­ba­ya John­ny“, „See­räu­ber-Jen­ny“, „Speak Low“ oder „Sep­tem­ber Song“ wur­den erst durch ihre Dar­bie­tung zu Klas­si­kern. Sie setz­te Maß­stä­be, wird aber in der Rezep­ti­on von Brecht/Weills Wer­ken öfter mal ver­ges­sen. Dabei war sie ein uner­setz­li­cher Bestand­teil im Werk ihres Man­nes. Nach des­sen frü­hem Tod 1950 wid­met sie sich dem Erhalt sei­ner Arbeit und ermög­licht Songs wie „Mackie Mes­ser“ Welt­be­rühmt­heit. Sie spielt die „See­räu­ber-Jen­ny“ bei der Urauf­füh­rung der Drei­gro­schen­oper 1928 in Ber­lin, in der Ver­fil­mung von 1931 und erneut in der 50er Jah­ren in der Broad­way-Insze­nie­rung der „Three­pen­ny Ope­ra“, für die sie einen Tony-Award bekommt. In den 50er und 60er Jah­ren hat sie gro­ßen Erfolg in den USA. Sie spielt die les­bi­schen KGB-Agen­tin Rosa Klebb in dem James Bond-Film „Lie­bes­grü­ße aus Mos­kau“ – eine Rol­le, die bis heu­te Kult ist — und sie prägt den Song „So What“ der Fräu­lein Schnei­der in dem Musi­cal „Caba­ret“.
Lot­te Lenya brach­te immer ihre eige­nen, auch tra­gi­schen Lebens­er­fah­run­gen mit auf die Büh­ne — ungefil­tert und direkt. Jedes unech­te Gefühl war ihr zuwi­der. Lenya steht für Mensch­lich­keit, Ehr­lich­keit, Direkt­heit – das hat sie berühmt gemacht und bei man­chen auch berüch­tigt. Die Doku­men­ta­ti­on lässt die Schau­spie­le­rin selbst zu Wort kom­men – in Fern­seh­in­ter­views und Brie­fen, die ihren Witz, ihre Zärt­lich­keit und ihren Drang nach Leben bezeu­gen und von der Lenya-Ver­eh­re­rin Meret Becker vor­ge­tra­gen werden.

Credits:

Buch/Regie: Kat­ja Duregger
Kame­ra: Julia Wein­gar­ten, Tom Berg­mann, Smi­na Bluth
Ton: Alex­an­der Hein­ze, Niko­la Cha­pel­le, Maxi­mi­li­an Pellnitz
Schnitt: Vol­ker Gehrke
Gra­fik: Arno Blu­men­stock
Pro­duk­ti­ons­lei­tung: Oli­ver Lau
Redak­ti­on: Kath­rin Brink­mann, ZDF/arte
Pro­du­zent: André Schä­fer
Pro­duk­ti­on: Flo­rian­film GmbH