Fernsehdokumentation
´52/´43, ZDF/arte, 2021
Die über 300 km lange Küste Liguriens, die Riveria Liguria, ist eine der schönsten, und abwechslungsreichsten Europas. Ligurien ist die Region der Segelschiffe, Yachten und Ruderboote – diese Tradition verbindet hier die Menschen und das Meer.
Auf der Westseite, der Ponente, erstreckt sich die Küste von San Remo, Imperia und Finale Ligure, über die alte Hafenstadt Genua bis zur Ostseite, der Levante, wo die Dörfer an den Steilhängen der Cinque Terre liegen, und endet am Golf von La Spezia. An der Westküste finden sich hohe Berge und schmale Sandstrände und die Ostküste besticht durch die einzigartige Schönheit der Cinque Terre.
Die Entdeckungsreise führt zu einem alten Leudo, so werden die Transport-Segelschiffe genannt, die bis Ende der 1960er Jahre die Sandstrände der Ostküste Liguriens bevölkert haben. In Sestri Levante, zwischen Genua und den Cinque Terre gelegen, kümmert sich der Verein „Freunde des Leudo“ um eines der letzten erhaltenen Schiffe, die „Nuovo Aiuto di Dio“. Sie ist noch Segeltauglich und wird jedes Frühjahr am Strand von Sestri Levante zu Wasser gelassen. Früher hat sie in ihrem dicken Bauch Weinfässer, Käse oder Sand von der Insel Elba zum Festland transportiert.
In Nervi bei Genua, lebt Roberto Guzzardi. Auch er kümmert sich mit seinem Verein „Storie di Barche“ – Geschichte der Boote – um eine alte ligurische Tradtion: Er restauriert die „Gozzi di Liguria“. Das sind kleine Ruderboote, die hier lange Zeit für den Sardellen-Fang benutzt worden sind. Heute wären auch sie fast ausgestorben, wenn sich nicht Menschen wie Roberto Guzzardi für ihren Erhalt einsetzen würden.
In Genua, einem der größten Handelshäfen des Mittelmeeres, strahlt der Porto Antico seit den 1990er Jahren in neuem Glanz. Da wo einst nur Hafenarbeiter Zugang hatten, staunen die Touristen heute über die Neugestaltung durch den Architekten Renzo Piano.
Entlang der Ostküste, weiter in den Süden, in La Spezia, geht die Reise zu einer verbotenen Insel, der Isola del Tino, an der Spitze des Golfes von La Spezia. Die Region ist militärisches Sperrgebiet, deshalb darf die Insel nicht betreten werden. Das hat Tino zu einem natürlich gewachsenen Naturschutzgebiet gemacht. Dort steht einer der schönsten und ältesten Leuchttürme des Landes.
In dem Dorf Cadimare, bei La Spezia, lebt und arbeitet schon in dritter Generation Stefano Faggioni als Schiffsdesigner. Er restauriert und entwirft Yachten. Die Liebe zu den Schiffen hat er von seinem Großvater und Vater geerbt, die beide in Cadimare Schiffe repariert und später restauriert haben. Sein Großvater hat eines der leichtesten Ruderboote Italiens gebaut, schon in den 1930er Jahren, und damit viele Regatten am Golf von La Spezia gewonnen.
An der Westküste, der Ponente, ist Finale Ligure ein Paradies für Mountainbiker und Gleitschirmflieger. Der mehrmalige Champion Davide Cardona zeigt, warum es so besonders ist, an diesem Ort zu fliegen. In Imperia lebt Elena Fontanesi, eine junge Meeresbiologin, die sich mit ihrer Organisation „Delfini del Ponente“ für die hier zahlreich lebenden Großen Tümmler einsetzt.
Buch/Regie: | Katja Duregger |
Kamera: | Alessandro Leonardi |
Ton: | Manuela Patti |
Schnitt: | Volker Gehrke |
Mischung: | Jef van Even |
Redaktion: | Petra Boden |
Produktion: | TAG/TRAUM GmbH |